Dass der insolvente Signa-Gründer festgenommen wurde, heißt noch lange nicht, dass er auch in die Untersuchungshaft überstellt wird.
In den kommenden Tagen wird es spannend. Signa -Gründer René Benko wurde am Donnerstag in seiner Villa in Innsbruck festgenommen. Die Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft führt eine lange Liste an Vorwürfen an. Im Raum steht: Beweisfälschung, Kapitalerhöhung durch ein Geldkarussell, Verdacht der Untreue rund um die Villa Gardasee-Villa, Verschleierung von Vermögenswerten sowie Investmentbetrug beim Bahnhofsplatz-Projekt in München.
Doch wie geht es nun weiter? Zunächst darf sich Benko zu den Vorwürfen äußern. Er wird also einvernommen. Auf Basis dieser Vernehmungsergebnisse wird die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob sie einen Antrag auf Untersuchungshaft stellt. Darüber entscheidet dann ein Gericht.Gleich zwei Gründe für die Festnahme führen die Ermittler an: Verdunkelungsgefahr und Tatbegehungsgefahr. Die WKStA befürchtet also, dass Benko ungehindert weiter machen würde.
In Österreich dürfen Beschuldigte höchstens zwei Jahre in U-Haft bleiben. Spätestens dann muss die Gerichtsverhandlung beginnen. Ähnlich ist auch die Regelung in Deutschland. Dort kam die Justiz beim Betrugsfall rund um den von Österreichern gegründeten Tech-Konzern Wirecard ins Schwitzen, weil der einstige CEO Markus Braun bereits zwei Jahre in Untersuchungshaft saß, bevor der Gerichtsprozess in München begann.
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