Novak Djokovic muss für seine Kosovo-Botschaft nach seiner Erstrunden-Partie am French Open keine Sanktionen befürchten.
Der Internationale Tennisverband , der die Hoheit über die Grand-Slam-Turniere hat, betonte am Mittwoch, dass"politische Äußerungen" von Spielern nicht verboten seien. Nach seinem Dreisatz-Erfolg gegen Aleksandar Kovacevic am Montag hatte Djokovic auf eine TV-Kamera geschrieben:"Kosovo ist das Herz von Serbien. Stoppt die Gewalt!"
ITF-Präsident David Haggerty sagte am Mittwoch, dass man einen Brief aus dem Kosovo erhalten, beantwortet und an den französischen Ausrichter des Grand-Slam-Turniers sowie die ATP weitergeleitet habe."Sie machen die Regeln für dieses Event." Zuvor hatte die ITF in einem Statement mitgeteilt:"In den Verhaltensregeln für die Grand Slams gibt es keinen Passus, der politische Äußerungen untersagt.
In Frankreich gab es dennoch Kritik an Djokovic. Die französische Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra bezeichnete dessen Aktion als"nicht angemessen"."Wenn es um die Verteidigung von Menschenrechten geht und darum, Menschen bei universellen Werten zusammenzubringen, darf dies jeder Sportler tun", sagte sie im französischen Fernsehen. Djokovics Botschaft sei aber"militant, sehr politisch" gewesen und dürfe sich nicht wiederholen.
Unterstützung bekam Djokovic hingegen von der Ukrainerin Elina Switolina. Die 28-Jährige, die wegen des Einmarsches Moskaus in ihr Land im Jahr 2022 ein Verbot aller russischen und weißrussischen Tennisspielerinnen und -spieler für internationale Wettbewerbe gefordert hatte, sagte, der 22-fache Grand-Slam-Sieger könne seine Meinung frei äußern."Ich denke, wenn man für etwas steht, dann sollte man das auch sagen.
Hintergrund der Aktion von Djokovic sind die jüngsten Unruhen im serbisch dominierten Norden des Kosovos nach Kommunalwahlen vom 23. April. Die Serben, die im nördlichen Landesteil die Mehrheit der Bevölkerung stellen, hatten die Wahlen boykottiert. In der Folge gewannen auch in mehrheitlich serbisch bewohnten Gemeinden albanische Bürgermeisterkandidaten. Zu deren Amtsantritten am Montag versammelten sich ethnische Serben zu Demonstrationen.
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