Die Zahl an Frauenmorden ist leicht rückläufig, nachdem sie in den Jahren davor ein Rekord-Hoch erreicht hatte. Trotzdem hat Österreich bei der Gewaltprävention noch viel Aufholbedarf, mahnt Expertin roe_maria von den Frauenhäusern. Von anders_natalia
„Kann es sein, dass ihr zwei ein bisserl deppert seid’s?“ Ein Telefonat zwischen einem Polizisten und einer Wienerin sorgte vergangene Woche für Entsetzen. Die Frau wurde von ihrem Ex-Partner vor der eigenen Wohnung überrascht und bedroht – trotz ausgesprochenem Betretungs- und Annäherungsverbot. Die Frau wählte den Notruf, schilderte die Situation und wurde vom Polizeibeamten an der Leitung mit eben diesem Satz abgewimmelt, weil sie zu „hysterisch“ gewesen sein soll.
Im ersten Halbjahr 2023 starben zwölf Frauen durch einen Femizid, 22 überlebten den Mordversuch nur knapp, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 18 Frauenmorde und 19 Versuche – die Zahl der Todesopfer ist also leicht zurückgegangen, die Anzahl der Mordversuche stieg jedoch an. Ein Grund zur Entwarnung ist das für Rösslhumer nicht: „Jede Frau, die ermordet wird, ist eine zu viel.
Ganz untätig war die Bundesregierung nicht. Als Reaktion auf öffentliche Empörung über brutale Frauenmorde, stellte das Frauenministerium unter Susanne Raab 2019 ein Gewaltpräventionspaket vor, das 2021 schließlich umgesetzt wurde. Doch laut Fachleuten gibt es eklatante Schwächen.Das Paket sieht unter anderem vor, dass Männer die der Polizei als gewaltbereit bekannt sind, eine sechsstündige, verpflichtende Beratung besuchen.
Die Autonomen Frauenhäuser kritisieren außerdem, dass auch Frauen, die der Polizei als gewaltbereit bekannt sind, in den Beratungsstunden zusammen mit Männern sitzen: „Das sind meistens Frauen, die sich in Auseinandersetzungen selbstverteidigt haben. Diese Personen zusammen mit gewaltbereiten Männern in einen Trainingsraum zu setzen, ist kontraproduktiv und gefährlich.
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