Er begeistert mit virtuosen Tanzeinlagen und feiert mit einer Wienerischen Liebeserklärung an den Tod Premiere: Ein Porträt
Er begeistert mit virtuosen Tanzeinlagen und feiert mit einer Wienerischen Liebeserklärung an den Tod Premiere: Ein PorträtAusgleich zur Arbeit als Schauspieler findet Stoyanov bei öffentlichen Schach-Treffs und beim Basketball im Park
Stoyanov reißt mit. Nicht nur auf der Bühne, auch im Gespräch: „Blödsinnmachen“ nennt er als Lieblingsbeschäftigung im Kindheits- und Jugendalter. „Auf der Bühne zu stehen und mich auszudrücken, das hat mir zu der Zeit gutgetan. Ganz egal, ob mit Tanz, Musik oder Theater.“ Dass die Schauspielerei zum Beruf wurde, kam dennoch zufällig. „Meine Mama hat gesagt: Geh vorsprechen, da kann man ohne Matura studieren.
Als Lilienthals Intendanz 2020 endete, wollte Stoyanov eigentlich als freier Schauspieler weiterarbeiten. Aber Lilienthal legte ihm dringend ans Herz, nach Wien ans Volkstheater zu gehen. Kay Voges war gerade zum künstlerischen Leiter ernannt worden – ein Versprechen, das Haus inhaltlich neu auszurichten und zu modernisieren.findet Lilienthal. „Es gibt Schauspieler:innen, die in ihrer Heimat eine ganz andere Möglichkeit haben zu erzählen. Bei ihm ist das genau so.
Sprache wird bei Stoyanov definitiv zu Körper. Rezitiert er in „humanistää!“ das Langpoem „deutsches gedicht“ in unzähligen Stimmlagen, offenbart das den darunter liegenden Faschismus in den Worten. Sein Auftritt habe die Wucht eines Naturereignisses, hieß es in der Begründung für den Nestroypreis, den Stoyanov 2023 erhielt.