Mit 56 Millionen Euro Budget ist die zehnteilige Serie eine der aufwändigsten der europäischen Fernsehgeschichte. Mitfinanziert hat es auch der ORF, doch er Plot erinnert an die aktuelle...
Mit 56 Millionen Euro Budget ist die zehnteilige Serie eine der aufwändigsten der europäischen Fernsehgeschichte. Mitfinanziert hat es auch der ORF, doch er Plot erinnert an die aktuelle ungarische Politik.
Am Dienstagabend hatte auf der Fernsehmesse Mipcom in Cannes eines der größten Serienprojekte der europäischen TV-Geschichte Weltpremiere: „Rise of the Raven“, deutscher Titel: „Hunyadi – Aufstieg zur Macht“. Für das zehnteilige Historiendrama nach wahren Begebenheiten wurden keine Kosten und Mühen gescheut: Hunderte von Komparsen und etwa 100 Pferde waren an gigantischen Sets in der Nähe von Budapest im Einsatz.
Die Handlung allerdings könnte manche Zuschauerinnen und Zuschauern an das Narrativ der heutigen ungarischen Regierung unter dem Rechtspopulisten Viktor Orbán erinnern. Es geht um den ungarischen Feldherren Janos Hunyadi, der im 15. Jahrhundert ein Invasionsheer des osmanischen Reiches zurückgeschlagen hat. Politische Machtspiele europäischer Herrscherdynastien erschweren dem Helden zusätzlich seinen Einsatz für das sogenannte Abendland.
Das deutsche Unternehmen Beta Film, Mitfinanzier des Mittelalter-Action-Dramas, vertreibt die Reihe. Beta-Chef Jan Mojto kann verstehen, dass sich Außenstehenden gewisse Bezüge zur aktuellen Politik aufdrängen: „Aber wir wollten diesen spannenden Teil unbekannter europäischer Geschichte unbedingt inszenieren, und wir haben uns dabei von niemandem beeinflussen lassen.
Dass angesichts wachsender fremdenfeindlicher Strömungen nicht Zustimmung von der falschen Seite kommt, können die Macher allerdings nicht garantieren. „Das kann immer passieren“, räumte Mojto ein. „Als wir ‚Unsere Mütter, unsere Väter' gemacht haben, wurden wir vom polnischen Staat verklagt, weil in der Serie auch der Antisemitismus in Polen Thema war.
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