Die „Tatort“-Statistik zeigt: Am häufigsten morden im Krimi Unternehmer. Ein „groteskes Zerrbild“, wie diese meinen?
Die „Tatort“-Statistik zeigt: Am häufigsten morden im Krimi Unternehmer. Ein „groteskes Zerrbild“, wie diese meinen?
Wie sieht ein typischer Mörder aus? Die Drehbuchautoren des „Tatort“ haben ein klares Bild: Er trägt Anzug und Krawatte, sein Büro liegt in der obersten Etage und er wohnt in einer protzigen Villa. Eine aktuelle Auswertung der Folgen aus den letzten sechs Jahren belegt: Unternehmer und Manager sind klar die häufigste Tätergruppe in der beliebtesten Krimiserie im deutschen Sprachraum.
Woher rührt so viel kriminelle Energie bei den fiktiven Leistungsträgern? Sie werden meist als gefühlsarm, brutal und rücksichtlos dargestellt. Selbst wenn sie selbst das Opfer sind, wundert man sich als Zuseher nicht, warum sie im Kühlraum landen. Die realen Firmenchefs finden das wenig unterhaltsam.
Ästhetischer Natur sind aber auch unsere Bedenken: Ihr Skriptschreiber wollt doch immer originell sein, oft in zwanghafter Art. Warum verlässt euch bei den Tätergruppen die Fantasie? Wo bleiben die mörderischen Pfarrer, Zahntechnikerinnen und Fahrradboten? Auch eine Gärtnerin könnte wieder einmal Rache üben.