Für ungewollt schwangere Polinnen wird Wien immer attraktiver. Im eigenen Land wird ihnen die sichere Abtreibung verweigert – deswegen boomen Medikamenten-Schwarzmarkt und Abtreibungstourismus. anders_natalia hat sich die Lage angeschaut und berichtet.
In manchen Wochen ist jede fünfte ungewollt schwangere Patientin, die im Wiener Gynmed-Ambulatorium abtreibt, extra aus Polen angereist. Der Grund? Schwangere bekommen hier eine sichere Abtreibung, die ihnen in ihrem Heimatland fast immer verwehrt wird.
Olga* ist eine der Frauen, die zu einem Schwangerschaftsabbruch nach Wien kam und von Anna betreut wurde. Zum Zeitpunkt ihrer ungewollten Schwangerschaft war sie bereits zehn Jahre mit ihrem Mann verheiratet und Mutter zweier Kinder. „Vor dem positiven Schwangerschaftstest trafen mich mehrere Schicksalsschläge hintereinander. Ich verlor meine Arbeit, bekam die Diagnose einer Autoimmunerkrankung und wir mussten aus unserer Wohnung ausziehen.
Gemeinsam mit Olgas Ehemann suchte die Polin nach Alternativen – sie stießen auf die Gynmed-Klinik in Wien. Dort lernte sie Anna kennen, die mit ihr das Beratungsgespräch auf Polnisch führte und sie zum Eingriff begleitete. Nach Olgas Abtreibung sind nun einige Jahre vergangen. Sie bereut ihre Entscheidung nach wie vor nicht.
Ich habe mir eine Badewanne mit fast kochendem Wasser eingelassen und mehrere Aspirin-Tabletten geschluckt. So wollte ich die Schwangerschaft abbrechenüber die Reaktion auf ihre Schwangerschaft. Sie kam kurze Zeit später in die Abtreibungsklinik am Mariahilfer Gürtel.Ganz ungefährlich war Olgas Reise jedoch nicht. Menschen, die Schwangeren dabei helfen, abzutreiben, droht laut polnischem Gesetz eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren. „Das ist reine Panikmache.
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