Über die ÖBB und den Kommunismus
In meiner Jugend las ich gern Bücher über Expeditionen durchs tiefe Afrika; eindrücklich ist mir die Schilderung der Schlafkrankheit in Erinnerung. In schattenhaften Höhlen und dunklen Schluchten schlummerten tausende schwarzer Kriegergestalten, gestochen von der Tse-Tse-Fliege und zu ewigem Schlummer ohne Erwachen verurteilt.
Es herrscht derartig große Hitze in diesem Waggon, seit Wien, dass ich nur mit äußerster Anstrengung diese Zeilen tippen kann. Das würde bis zum Ende so bleiben, wie uns die Schaffnerin gleich erklärte. Das Ende heißt Bregenz. Sie, die Schaffnerin, könne da nichts machen. Das ausgefallene WLAN hingegen sei gewiss nur eine Frage des Tunnels, in dem wir uns gerade befänden, dann würde sie es neu starten.
Als wir uns Salzburg annäherten, hob hysterisches Gebrüll dehydrierter Babys an, während die Gestalten mit offenen Mündern weiter schlummerten. Ich wrang unauffällig mein T-Shirt aus und fragte mich, ob das schon der Kommunismus sei. Zumal ich in der Presse die beunruhigende Schlagzeile „Eine bittere Wahrheit“ gelesen hatte. Es ging nicht um die ÖVP, sondern um unfair gehandelte Ostereier-Schoko.
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