Trotz internationaler Appelle zu einer Waffenruhe im Libanon setzt Israel die Angriffe auf die Hisbollah-Milizen fort. Dies zeigt den weiteren Machtverlust der USA und Europas im Nahen Osten.
Israel ignoriert die internationalen Aufrufe zu einer Waffenruhe im Libanon und setzt die Angriffe auf die Hisbollah -Milizen fort. Das Ansehen der USA als Ordnungsmacht im Nahen Osten sinkt damit weiter.
Israels Nein zu einer Feuerpause im Libanon zeigt, wie sehr USA und Europa an Einfluss im Nahen Osten verloren haben. Alle wichtigen westlichen Staaten hatten sich hinter den Appell gestellt – doch Israels Premier Benjamin Netanjahu ignorierte den Aufruf. Nach dem Scheitern der Bemühungen um eine Waffenruhe in Gaza ist dies nach Einschätzung von Experten ein weiteres Beispiel für den Abstieg Amerikas als Ordnungsmacht in Nahost. Europa kann ebenfalls nichts ausrichten.
Amerika und seine wichtigsten westlichen und arabischen Partner hatten am Donnerstag eine 21-tägige Feuerpause im Libanon verlangt, doch Netanjahu antwortete, er habe seine Armee angewiesen, mit voller Kraft gegen die Hisbollah-Miliz weiterzukämpfen.
„Es bestätigt alle darin, dass Israel machen kann, was es will“, sagt Heiko Wimmen, Projektleiter Syrien, Irak und Libanon bei der Denkfabrik International Crisis Group. Andere Partner würden im Zweifelsfall von den USA „im Regen stehen gelassen“, sagte Wimmen der „Presse“.
Das Fiasko des Libanon-Appells lässt das Ansehen der USA weiter sinken. Bidens grundlegender Fehler sei die bedingungslose Parteinahme für Israel gewesen, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters einen westlichen Regierungsvertreter. „Davon haben wir uns nie wieder erholt.“ Jordaniens Außenminister Ayman Safadi beschrieb die Bemühungen der USA um Frieden nach Ausbruch des Gaza-Krieges als „Jahr des Scheiterns“. Nutznießer könnten China und Russland sein.
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