Die britische Kuratorin Michelle Cotton übernimmt die Leitung der Kunsthalle Wien. Wer ist die Neue? Ein Porträt von Matthias dusini
Kulturell gesehen Arbeiterklasse. So beschreibt Michelle Cotton, die designierte Direktorin der Kunsthalle Wien, ihren familiären Hintergrund: Vater Fensterglasvertreter, Mutter Hausfrau in der nordenglischen Stadt Preston, einem ehemaligen Industriezentrum."Kennen Sie 'Harte Zeiten', in denen Charles Dickens das Elend des Proletariats schildert? Preston diente ihm als Vorlage", sagt die Kuratorin.
Cotton, Jg. 1977, übernimmt ab Sommer 2024 die Direktion der Kunsthalle Wien. Sie folgt auf das kroatische Kollektiv WHW , dessen Vertrag nicht verlängert wurde. Die Jury unter dem Vorsitz des Brüssler Museumsdirektors Dirk Snauwaert wählte mit Cotton eine Kandidatin aus, die nur in Expertenkreisen bekannt ist. Freimütig erzählt sie dem Falter ihren Werdegang.
Als die jüngeren Brüder zu laut wurden, flüchtete die Schülerin Cotton in die Stadtbibliothek. Hier fiel ihr 1994 ein Flyer für eine Ausstellung der US-Künstlerin Cindy Sherman in Manchester in die Hände.
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