Nach dem Wahlerfolg am Sonntag war der Salzburger KPÖ-Chef Kay-Michael Dankl gestern in der ZiB2 zu Gast. Ein Gespräch mit bemerkenswert konkreten Antworten.
Ein Ergebnis, das am Sonntag viele überraschte: Der KPÖ-Zuspruch fiel mit 11,7 Prozent - das entspricht einem Plus von 11,3 Prozentpunkten zum Ergebnis von 2018 - deutlich aus. In der Landeshauptstadt liegt Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl mit 6355 Vorzugsstimmen noch vor ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer . Eine Koalition schließt Haslauer aber dennoch aus.
Das scheint den im konservativen Salzburg als politischer Überflieger gefeierten Dankl wenig zu berühren. Er will ohnedies nicht in Regierungsverantwortung. Im Gespräch mit Martin Thür zeigte sich der 34-Jährige am Tag nach dem sonntäglichen Wahlbeben fokussiert, deutlich und klar in seinen Standpunkten. Es brauche in der Opposition ein kritisches Gegenüber, das die Großparteien an ihre politischen Versprechen erinnere, erklärte er.
"Wie kommunistisch sind Sie eigentlich?", fragte Thür. Kann man sich 2023 noch stolz einen Kommunisten nennen, wollte er wissen, wo es doch um ein System gehe, das systematisch freie Meinungen unterdrückt habe und in dem Menschen hungern mussten? Man könne natürlich aus guten Ideen etwas schlechtes machen, konterte Dankl und nannte die Bestrebungen im 19. Jahrhundert, die Lebensbedingungen der Arbeiterinnen und Arbeiter zu verbessern.
Auch in der Haltung der KPÖ hinsichtlich des russischen Angriffskrieges in der Ukraine preschte Dankl vor. Seinem Bundesparteikollegen Werner Murgg, KPÖ-Landtagsabgeordneter in der Steiermark, der beispielsweise die Ukraine als"Krüppelnation" bezeichnet hatte und die Unabhängigkeit einer"Volksrepublik" Donezk feierte, widersprach er deutlich. Solche Positionen hätten in der Salzburger KPÖ keinen Platz.
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