Andreas Babler hielt die vielleicht wichtigste Rede seiner Karriere ganz bewusst als Sprecher der roten Basis, analysiert IrisBonavida. Er setzte vor allem auf Emotion.
Es ist 12:16 Uhr, Andreas Babler spricht seit einer halben Stunde, und man hat das Gefühl, jetzt holt er das erste Mal tief Luft. Ein deutscher Sprecher schafft durchschnittlich 90 bis 120 Wörter pro Minute, aber Babler hebt die Statistik an diesem Samstag deutlich nach oben. 45 Minuten darf er hier am SPÖ-Parteitag in Linz sprechen, um die Delegierten zu überzeugen, ihn zum Vorsitzenden zu wählen. Babler will offenbar keine Sekunde davon verschwenden.
Bis um 12:16 Uhr eben, als er alle seine inhaltlichen Punkte angesprochen hat. „Ich hör dann oft: Ja Andi, alles schön und gut“, sagt er. „Das ist alles sozialdemokratisch, aber das ist ja was für Träumer.“ Und weiter: „Wir sind also Träumer, wenn wir Kinder aus der Armut holen. Wenn wir für gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit sind, für ein Recht auf einen Arzttermin.
Babler versucht also, an das Herz zu appellieren, nicht an die Vernunft. Er zitiert das Kinderfreunde-Lied, fünf Finger sind eine Faust, erzählt von den Gründungsmomenten der Sozialdemokratie. Der Applaus ist laut, lauter als bei Doskozil. Aber schon im internen Wahlkampf war Bablers Bewegung die lauteste von allen, allerdings knapp nicht die erfolgreichste.
Babler sagt einige Male „Danke“, an die früheren Generationen der Sozialdemokratie, an die scheidende Parteichefin Pamela Rendi-Wagner. Nur „Bitte“ möchte er nicht mehr sagen. Man dürfe keine Bittstellerinnen und Bittsteller mehr sein: Nicht der SPÖ, um als Basis ernst genommen zu werden. Nicht der anderen Parteien, um als Sozialdemokratie der Juniorpartner zu werden. Nicht bei der Regierung, um als Bevölkerung bloß Einmalzahlungen zu erhalten.
Kritik an ihm und seine Aussagen haben in der Rede keinen Platz. Er spricht lange von Respekt und endet mit einem emotionalen Appell: „Es ist jetzt an der Zeit, mehr Sozialdemokratie zu wagen.“
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