Das Urteil im Prozess gegen Sophie Karmasin ist gefallen. Sie erhält eine Freiheitsstrafe von 15 Monaten bedingt auf drei Jahre. Vom Vorwurf des schweren Betruges wurde sie hingegen freigesprochen.
Im großen Schwurgerichtssaal des Wiener Straflandesgerichts wurde ein folgenschweres Urteil verkündet: Der Schöffensenat hat entschieden, die ehemalige ÖVP-Ministerin Sophie Karmasin schuldig zu sprechen.
Laut Richter sei es erstaunlich, dass Karmasin glaube, dass ihr ein Gericht glauben könnte, dass sie beim Betrugsvorwurf das mit der Fortsetzung der Zahlungen nicht gewusst habe. Sie sei sich dessen sehr wohl bewusst gewesen und habe falsch gehandelt. Er verhandle Betrugsfälle seit vielen Jahren,"Betrug und der Vorsatz ist so eindeutig, wie wir es hier selten haben". Der Bund sei durch die Auszahlung geschädigt worden.
Und auch die Schuld des Zweitangeklagten sei erwiesen, er habe Karmasin ermöglicht, sich ihre Mitbieter bei den Umfrage-Angeboten quasi auszusuchen. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft habe für all das Beweise vorlegen können. Man beantrage daher einen Schuldspruch für beide Angeklagte. Es müsse ein Zeichen gesetzt werden, dass es keine Zweiklassenjustiz gebe und es Sanktionen für ein solches Fehlverhalten gebe.
Man müsse die Fakten sehen,"egal, ob Ihnen Frau Dr. Karmasin sympathisch ist, oder nicht". An die Schöffen gerichtet sagt Wess: Wenn Sie sich nicht vollkommen sicher seien,"dann müssen Sie freisprechen". Wess endete sein Schlussplädoyer mit einer Antwort auf die Frage, ob Sabine Beinschab als Kronzeugin glaubhaft sei. Sie sei in einem vorherigen Job fristlos entlassen worden und dankbar gewesen, in Karmasins Firma untergekommen zu sein.
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